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Lackieren rockt

Nichts ist so beständig wie der Wandel – diese Erkenntnis gilt vor allem für Lohnbeschichter, die sich permanent neuen Anforderungen stellen müssen. Mit Investitionen und kontinuierlichen Verbesserungen hat die Rockenstein GmbH den Wandel erfolgreich gemeistert.

Die Geschäftsführer Lutz und Alexander Rockenstein (v. li. n. re.)  ha­ben jetzt das mobile Schichtdickenmessgerät getestet. Foto: Redaktion
Die Geschäftsführer Lutz und Alexander Rockenstein (v. li. n. re.)  ha­ben jetzt das mobile Schichtdickenmessgerät getestet. Foto: Redaktion -

Eine bewegte Geschichte liegt hinter dem Lohnbeschichter, der sich auf Pulverbeschichtung und Nasslackierung spezialisiert hat und heute zu den führenden Anbietern in der Region gehört. Die Wurzeln des Unternehmens im thüringischen Schleusingen reichen bis in das Jahr 1909 zurück, als Adolf Rockenstein das Unternehmen gründete. „Unser Urgroßvater besaß eine Strickerei und wurde 1955 enteignet. Unser Großvater und Vater führten das Unternehmen bis zum Verbot 1968 fort, das dann in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) integriert wurde“, erklärt Geschäftsführer Lutz Rockenstein. Den wichtigsten Meilenstein und Basis für die erfolgreiche Entwicklung nach der Wiedervereinigung markiert das Jahr 1991, als Lutz Rockenstein das Gebäude hinter dem elterlichen Wohnhaus zurückkauft und eine kleine Pulverbeschichtung aufbaut. Heute ist das Leistungsspektrum so vielfältig wie die Bedürfnisse der Kunden. „Ob Kleinstteile in Cent-Größe oder Großflächen von bis zu 12 x 3, x 2,4 m, ob Einzel- oder Serienanfertigung bis zu 1 Mio. Stück oder ob Pulver- oder Nasslackierung – wir sind sehr flexibel aufgestellt“, sagt Alexander Rockenstein, der seit 1994 im Unternehmen ist. In dieses Jahr fällt ein weiterer Meilenstein: Es wird mit der Planung und dem Bau einer neuen Halle im Gewerbegebiet begonnen, der Umzug erfolgt im Mai 1995 und der Lohnbeschichter nimmt eine Durchlaufanlage und Großteile-Beschichtung in Betrieb. Doch auch dieser Platz ist bald nicht mehr ausreichend. Im Jahr 1999 wird das Lager erweitert und eine Produktionshalle für die Großteilebeschichtung und Strahl- und Sweep-Arbeiten angebaut. „Nun konnten wir auch Teile bis max. 1 t hängend bei einer Größe von 8,5 x 3,0 x 2,5 m mit Pulver beschichten. Wir waren zur damaligen Zeit einer der ersten Pulverbeschichter, die diese Größen bearbeiten konnten. Heute können wir auf Gestellen Bauteile von max. 3 t bei einer Länge von 12 m beschichten“, sagt Lutz Rockenstein.

Wandelnde Anforderungen

Im Laufe der weiteren Entwicklung hat sich gezeigt, dass der Lohnbeschichter zur besseren Abdeckung der Kundenwünsche auch die Nasslackierung ausbauen muss. So wurde eine weitere Halle für diesen Bereich und eine Kleinserien-Pulverbeschichtung für hochwertige Teile angebaut. „In diesem Bereich waren wir viele Jahre in der Fahrradbeschichtung führend. Leider wurde in den letzten Jahren die Fahrradfertigung zunehmend nach Fernost verlagert. Deshalb haben wir Kapazitäten und die Erfahrungen bei hoher Qualität auf Erzeugnisse aus der Medizintechnik übertragen. Wir verfügen nun über fast 6000 m² Produktionsfläche“, beschreibt Lutz Rockenstein die sich wandelnden Marktanforderungen. Während der Fahrradbereich heute eine Nische (1%) darstellt, sind die Anfragen aus dem Maschinenbau, der Blechverarbeitung, der Medizintechnik und dem Stahlbau stark gestiegen. Die Kunden von Rockenstein kommen hauptsächlich aus einem Umkreis von 200 km. Innovationen und Investition sind stete Begleitung des Unternehmens. So hat der Lohnbeschichter letztes Jahr eine 13 m lange verfahrbare Pulverkabine von PPS in Betrieb genommen, die mit zwölf Gema-Pistolen ausgestattet ist. Damit können Farbwechsel schneller realisiert werden. Ebenso in einen „CoatMaster Flex“ als mobile Lösung zur Schichtdickenmessung hat der Lohnbeschichter investiert. „Es ist ein gutes Gerät zur Überwachung. Die Handhabung ist einfach und die Mitarbeiter nehmen es gut an. Bei der Bemusterung von speziellen Farben, zum Beispiel das Hochmatt, können wir schnell eine geeignete Schichtdicke für einen guten Verlauf finden und reproduzieren. Um genaue Werte zu erreichen, sollte man immer auf das spezielle Pulver und die jeweilige Farbe kalibrieren, dann sind die Werte sehr real. Eine allgemeine Kalibrierung kann zu Toleranzen führen. Die Abweichungen liegen meist im Bereich +/- 10 – 15 µm, was vertretbar ist. Ungünstig ist, dass das Gerät mit einem eigenen Access Point arbeitet und daher die Flexibilität eingeschränkt ist. Wir haben ein flächen­deckendes WLAN im Unter­neh-­men und könnten es an allen Anlagen einsetzten. Durch den eigenen Access Point ist es unbequem, immer wieder umzustecken und neu zu starten. Als Fazit kann ich sagen, dass es das erste Gerät in dieser Form ist, das einen Nutzen für uns hat und für den User auch gut zu bedienen ist“, fasst Alexander Rockenstein seine Erfahrungen zusammen.

Kreative Wege

Worin sehen die beiden Geschäftsführer die zukünftigen Herausforderungen? „Unsere Kunden verlangen zunehmend nach kompletten Produkten, sodass sich Lohnbeschichter der Herausforderung als ,verlängerte Werkbank‘ stellen müssen“, sagt Lutz Rockenstein. Die Basis des unternehmerischen Erfolgs sehen die beiden Geschäftsführer in ihrem Team von mittlerweile rund 100 qualifizierten Mitarbeitern. Dabei sind Fachkräfte im thüringischen Landkreis begehrt – nicht nur wegen der mittlerweile auf 4,2 Prozentpunkte gesunkenen Arbeitslosenquote. Auch hier sind neue Ideen gefragt. So wirbt der Lohnbeschichter mit dem Slogan „Let´s Rock together“ um qualifiziertes Personal, Auszubildende und Quereinsteiger und geht kreative Wege. Die Kurz-­Bewerbung passt auf einen Bierdeckel.

Zum Netzwerken:
Rockenstein GmbH, Schleu­singen, Lutz Rockenstein, Tel. + 49 36841-3310, l.rockenstein@rockenstein-gmbh.de, www.rockenstein-gmbh.de

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