Pilotprojekt in der Luftfahrtindustrie
In der Flugzeugproduktion ist vieles noch Handarbeit. Bis zu 95% aller Komponenten werden bislang manuell beschichtet. Das wird Turkish Aerospace Industries („Turkish Aerospace“) mit seinen neuen hochautomatisierten Lackieranlagen, in denen das Unternehmen Bauteile für Airbus und Boing lackiert, ändern.
Temperatur und Witterung stellen extrem hohe funktionale und sicherheitsrelevante Anforderungen an die Beschichtungen von Flugzeugen. Hinzu kommt die Optik, denn die Farbgebung trägt maßgeblich zum Wiedererkennungswert eines Flugzeugs bei. Das von Turkish Aerospace vorgegebene Spektrum an Stammlacken, Härtern und Verdünnern ist sehr umfangreich und benötigt eine aufwendige Farbversorgung. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hat der Anlagenbauer seine Lösungen für wasser- und lösemittelbasierte Zweikomponenten-Lacke aus der serienmäßigen Automobillackierung erweitert. Das System bei Turkish Aerospace dosiert und mischt alle drei benötigten Komponenten, sodass die nicht-kompatiblen wasser- und lösemittelbasierten Lacke direkt auf dem Roboter verarbeitet werden, ohne miteinander in Kontakt zu kommen. Nie zuvor wurde eine derart aufwendige Dosier- und Mischtechnik so nah an den Zerstäubern angebracht. Doch diese Lösung minimiert die Lack- und Lösemittelverluste bei Farbwechseln und spart außerdem Zeit.
Die Applikation erfolgt mit „EcoGun“-Lackierpistolen. Sie sind nach Herstellerangaben sehr präzise und mit einer hohen Flächenleistung auch dafür prädestiniert, Großbauteile wie Rumpfsegmente oder bis zu 10 m lange Flügelkomponenten zu lackieren.
In zwei Neubauten auf dem Gelände von Turkish Aerospace in Ankara werden 16 „EcoRP E133“-Lackierroboter stehen, die über „DXQ3D.onsite“ programmiert werden. Die Dürr-Software ist der universelle Werkzeugkoffer, mit dem Bediener die Prozessparameter und Roboterbahnen der Applikationsroboter konfigurieren können. So ist es möglich, spezifische Verbrauchsdaten von Lacken, Lösemitteln, Energie und Luft zu erfassen, sodass Turkish Aerospace sie zukünftig den einzelnen Bauteilen zuordnen kann. Mit diesen Daten lassen sich Fertigungsprozesse optimieren. Die Datenerfassung ist zudem wichtig, um den hohen Sicherheitsanforderungen in der Flugzeugindustrie gerecht zu werden. Generalunternehmer für den Neubau der beiden Lackieranlagen ist der türkische Anlagenbauer VIG Makina.
Zum Netzwerken:
Dürr Systems AG, Bietigheim-Bissingen, Kristin Roth, Tel. +49 7142 78-4854, kristin.roth@durr.com, www.durr.com
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