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Porsche startet neue Lackiererei in Zuffenhausen

Mit der Eröffnung der neuen Lackiererei hat die Porsche AG einen weiteren Meilenstein in der Modernisierung ihres Traditionsstandorts Zuffenhausen gesetzt und jetzt eine innovative und ökologisch ausgerichtete Anlage in Betrieb genommen.

Die Eröffnung der neuen Lackiererei der Porsche AG erfolgte am 19. September 2011. Am Startknopf -

In dem neuen Werksbereich, der pünktlich zum Produktionsstart des neuen Porsche 911 fertig gestellt wurde, werden die Rohkarossen mit modernster Technik innen und außen in Wunschfarbe  lackiert. Dies erfolgt absolut staubgeschützt –dank einer hundertprozentigen Kapselung der Anlagen. Bei der technischen Ausrüstung setzte Porsche auf Spezialisten aus der Umgebung: Der Stuttgarter Maschinen- und Anlagenbaukonzern Dürr AG stattet als Generalunternehmer die Lackierlinien mit modernster Applikationstechnik, Trocknern zur Härtung des Lacks sowie Steuerungs-, Leit- und Fördertechnik aus. Vom Böblinger Systemanbieter Eisenmann, Sublieferant der Dürr AG, kommen die Vorbehandlungsanlage und die kathodische Tauchlackanlage mit einer neuartigen Fördertechnik sowie das elektrostatische Abscheidesystem für Lackpartikel. In Verbindung mit einer umfassenden Abwasserbehandlungsanlage ermöglicht es die umweltfreundliche Technik, die gesetzlichen Grenzwerte um ein Vielfaches zu unterschreiten. Im 192 m langen, 58 m breiten und 26 m hohen Gebäude der Lackiererei erhalten die Rohkarossen der Baureihen Porsche 911 und Boxster/Cayman in einem mehrstufigen Prozess Korrosionsschutz, Farbgebung und Oberflächenversiegelung. Dies geschieht exakt im präzise abgestimmten Takt der gesamten Sportwagenproduktion.

Für die Außen- und Innenlackierung der Porsche-Baureihen 911 sowie Boxster/Cayman kommen die innovativen „EcoBell3“-Hochrotationszerstäuber von Dürr zum Einsatz.Quelle (drei Fotos): Porsche AG

Für die Außen- und Innenlackierung der Porsche-Baureihen 911 sowie Boxster/Cayman kommen die innovativen “EcoBell3”-Hochrotationszerstäuber von Dürr zum Einsatz.Quelle (drei Fotos): Porsche AG

Im „Lightroom“ legen die Mitarbeiter beim Polieren und Fertigstellen letzte Hand an, bevor die Karosserien die Lackiererei verlassen.

Im “Lightroom” legen die Mitarbeiter beim Polieren und Fertigstellen letzte Hand an, bevor die Karosserien die Lackiererei verlassen.

Das Fördersystem „E-Shuttle“ von Eisenmann wird in der Vorbehandlung und kathodischen Tauchlackierung eingesetzt.

Das Fördersystem “E-Shuttle” von Eisenmann wird in der Vorbehandlung und kathodischen Tauchlackierung eingesetzt.

Prozesse über drei Ebenen

Die Lackiererei verfügt über drei Ebenen. Beginnend im zweiten Obergeschoss erfolgen zunächst Vorbehandlung und kathodische Tauchlackierung. Für die nächsten Prozessschritte werden die Karosserien ins Erdgeschoss transportiert. Hier erfolgen im PVC-Bereich die Abdichtarbeiten an den Karosserien. Darüber hinaus sind auf dieser Ebene Lack-Labor, Farbmischraum, Instandhaltungswerkstatt und Nebenaggregate installiert. Im ersten Obergeschoss werden die Porsche-Baureihen 911 sowie Boxster/Cayman dann lackiert. Im zu 100% staubgeschützten Prozess werden Füller, Basislack und Klarlack aufgebracht. Vom Farbspektrum her stehen zehn Serienfarben, sieben Sonderfarben und frei wählbare Individualfarben zur Verfügung. Die neue Anlage weist im Zwei-Schicht-Betrieb eine Tageskapazität von bis zu 170 Fahrzeugen auf. Insgesamt investierte der Sportwagenhersteller rund  200 Millionen Euro und will so die Zukunft des Stammwerks in Zuffenhausen nachhaltig sichern.

Technologischer Quantensprung

“Die neue Lackiererei ist ein Quantensprung. Der Unterschied zu herkömmlichen Systemen besteht in einer neuartigen Applikationstechnik sowie in neuen Tauch- und Transportverfahren. Hierbei steht unser Generalunternehmer Dürr für Entwicklungsfortschritte bezüglich der Applikationstechnik. Eine neue Trockner-Generation mit energieoptimiertem Aufheiz- und Abkühlverhalten, eine ausgeklügelte Leit- und Steuerungstechnik sowie eine Lackversorgung, die darauf  abzielt, möglichst geringe Verluste bei Farbwechseln zu haben, kommen zum Einsatz. Des Weiteren haben wir mit unserem Systemlieferanten Eisenmann ein neues Tauch- und Transportverfahren zur Vorbehandlung der Karossen (“E-Shuttle”) realisiert. Es ermöglicht uns, die Fahrzeuge individuell in den Lackbecken zu bewegen und dadurch die optimale Beschichtung zu bieten. Dieses System ist vollkommen neu entwickelt. Für die Farbnebel-Abscheidungen setzen wir als weltweiterster Automobilhersteller das Trockenauswasch-Verfahren‚ E-Scrub‘ ein”, sagt Wolfgang Leimgruber, Vorstand Produktion und Logistik der Porsche AG. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigte bei der Einweihung das Engagement der Porsche AG: “Es ist unser Ziel, Nachhaltigkeit zu fördern und gleichzeitig  die heimische Wirtschaft international konkurrenzfähig, auf hohem technologischen Niveau zu halten. Porsche ist hier auf einem guten Weg. Die neue Lackiererei entspricht hohen ökologischen Standards und ist ein Gemeinschaftsprodukt baden-württembergischer Unternehmen. Damit unterstreicht die Industrie im Land zum einen ihre Innovationsfähigkeit. Zum anderen zeigt sie, dass hoher technologischer Anspruch und das Ziel, die Umwelt zu schützen, einander nicht ausschließen.” Die Anlage macht Porsche noch leistungsfähiger, erhöht die Flexibilität des Premiumherstellers und ist Basis für die Erfüllung der hohen Qualitätsanforderungen, die das Unternehmen sich selbst setzt.

UMWELTASPEKTE

Der schonende Umgang mit Ressourcen war für Porsche eine Grundprämisse. Die neue Lackiererei zeigt, dass sich ein hoher technologischer Anspruch und das Ziel, die Umwelt zu schützen, einander nicht ausschließen. So senken ein neuartiges elektrostatisches Abscheidesystem (“E-Scrub”) für Farbnebel und eine nasschemische Abluftreinigungsanlage (“Air Water Systems” – Technologie) die Emissionen von Lösemittel und Feinstaub auf ein Minimum. Porsche zufolge reduziert sich der Feinstaub von 12 t/a auf 120 kg/a. Dadurch kann Porsche auf den sonst obligatorischen 60 m hohen Abluftsammelkamin am neuen Gebäude verzichten. Ferner ermöglicht der sehr effiziente Betrieb mit einem Umluftanteil von 70% einen besonders sparsamen Energieeinsatz. Mit der umweltfreundlichen Technik gelingt es dem Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen, die gesetzlichen Grenzwerte um ein Vielfaches zu unterschreiten.

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, Heiner von der Laden, Tel. +49 711 91124332, Heiner.von.der.Laden@porsche.de, www.porsche.de;

Dürr Systems GmbH, Bietigheim-Bissingen, Günter Buzer, Tel. +49 7142 782614, guenter.buzer@durr.com, www.durr.com;

Eisenmann AG, Böblingen, Anette Kenntner, Tel. +49 7031 78-1185, anette.kenntner@eisenmann.com, www.eisenmann.com

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