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Lackieren mit Zukunftsfaktor

Seit seiner Markteinführung 2006 hat sich der Crafter von Volkswagen Nutzfahrzeuge als Kleintransporter in vielen Branchen und Unternehmen etabliert – von der Paketauslieferung bis zum Shuttleservice und vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum Großkonzern. 2016 erfolgte ein Komplett-Relaunch des wendigen Transporters. Zeitgleich startete die Produktion ins neue, ausschließlich für den Crafter gebaute Werk in Września/Polen.

Insgesamt sind im Werk 476 Roboter im Einsatz. Foto: Volkswagen -

Der neue Standort mit seinen State-of-the-Art-Technologien dürfte die Produktion langfristig in die Zukunft katapultiert haben: Sie erfolgt  effizient, ergonomisch, schlank und ressourcenschonend. Neueste Anlagen- und Applikationstechnik und Trockenabscheidung des Herstellers Dürr – darunter “Eco Emos”, “Ecodry Scrubber” und “Eco Bell 3” – kommen zum Einsatz. Die Fertigung wurde von der VW-Markenplanung und vom Betreiber so konzipiert, dass sie eine hohe Produktvarianz ermöglicht. Kein Wunder also, dass der erste Preis des BESSER LACKIEREN Awards in der Kategorie “Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten” 2017 an den  polnischen Standort von Volkswagen Nutzfahrzeuge  ging. “Eine tolle Bestätigung”, sagen Frank Schemmel, Fertigungsleiter Września, und Stefan Melzer aus der Markenplanung Volkswagen Nutzfahrzeuge Hannover, die federführend die Teilnahme organisiert haben.

100.000 Karosserien pro Jahr

Der erste Spatenstich des rund 70.000 m² großen Paintshops erfolgte im April 2014, die Fertigstellung im September 2016. “Durch die eingeschossige Hallenbauweise konnten wir die Bauzeit um dreieinhalb Monate verkürzen”, berichtet Alexander Jathe, stellvertretender Projektleiter, “außerdem lässt diese Konstruktion auch eventuelle Erweiterungsmaßnahmen am Gebäude zu.” Seit Oktober 2016 wird nun in Września produziert: 425 Karosserien pro Arbeitstag in einer Taktzeit von 163 sek. “Im Karosseriebau erreichen wir eine Fertigungstiefe von 70% und einen Automatisierungsgrad von 80%”, sagt Lackierereileiter Robert Plesnierowicz. “Insgesamt sind im Werk 476 Roboter im Einsatz, 94 allein in der Lackiererei für PVC, Decklack und Füller. Basis- und Klarlack werden vollautomatisch im 5A-Prozess in acht Standardfarben appliziert.” Die Lackiererei besteht aus den sechs Linien VBH/KTL, Abdichtung, Füller, Basislack, Klarlack sowie Nacharbeit. Hier sind 465 Mitarbeiter tätig.

Applikation für maximalen Auftragswirkungsgrad

Jeder Crafter wird mit einer KTL-Durchschnittsfläche von 216 m² beschichtet. Lackiert wird ausschließlich mit lösemittelfreiem Material. Acht Serienfarben sowie 68 weitere SK-Farben sind möglich. In Sachen Applikationstechnologie haben sich die Markenplanung und der Betreiber für den neuen “Eco Charge C” von Hersteller Dürr entschieden. Das System zeichnet sich durch einen hohen Auftragswirkungsgrad sowie weniger Overspray und Verschmutzungen aus. Dadurch trägt es indirekt dazu bei, Taktzeiten und Kosten einzusparen. Getrocknet werden die Karosserien mit sieben Öfen, die lastenabhängig gesteuert werden, um auch hier so energiesparend wie möglich zu fertigen.

Abwasseraufbereitung neu gedacht

Darüber hinaus kommen zahlreiche Neuerungen in der Lackiererei zum Einsatz: So sind beispielsweise Vorbehandlung und Abwasseranlage in einem neuen Prozess zusammengefasst, sodass die übliche Wasseraufbereitungsanlage in der Vorbehandlung entfallen kann. “Wir haben Becken in der Prozessreihenfolge getauscht. In der Gesamtbilanz ergeben sich dadurch ein gleichbleibender Wasserverbrauch und eine höherwertige Reinigung, ohne die geforderten Leitwerte zu überschreiten”, erklärt Florian Baumgart aus der Markenplanung den Prozess. Dieses Verfahren wird jetzt VW-weit zum Standardprozess. “Zusätzlich werden die organischen Abwässer, die bei der Vorbehandlung entstehen, gemeinsam mit dem Spülwasser aus der KTL innerhalb der Abwasseranlage vermischt und gereinigt. Dadurch wird das lackhaltige KTL-Abwasser mit den organischen Abwässern aus der Vorbehandlung gemischt.” Die neue Verfahrenstechnik in der Abwasseranlage reduziert nicht nur den Wasserverbrauch, sondern ermöglicht auch eine getrennte Entsorgung der unterschiedlichen Schlämme, was wiederum der Umwelt zugutekommt.

BESSER LACKIEREN AWARD 2018: START DER BEWERBUNGSPHASE
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2018 suchen die Redaktion BESSER LACKIEREN und das Fraunhofer IPA erneut nach auszeichnungswürdigen industriellen Lackierkonzepten. Die Bewerbungsphase ist nun gestartet, und jetzt heißt es sich zu bewerben. Unter www.besserlackieren-award.de gelangen Interessenten zur Registrierung und in der Folge zu den derzeit 108 Fragen des Fragenkatalogs. Dieser bietet online die Möglichkeit, Antworten zu speichern bzw. auch Fragen zu überspringen und diese unter Umständen zu delegieren. Die Beantwortung kann in der laufenden Kampagne auch zu einem späteren Zeitpunkt online fortgesetzt werden. Erfahrungsgemäß bewegt sich die Gesamtdauer der Bearbeitung im Bereich von einem Manntag. Die Teilnahme an diesem Benchmark-Wettbewerb ermöglicht auf unkonventionelle Weise, den derzeitigen Stand des eigenen Unternehmens und/oder der Lackierabteilung in allen Aspekten zu ermitteln. Sie erhalten einen direkten Vergleich zu anderen und können sich so mit Wettbewerbern und anderen Marktteilnehmern messen. Unabhängig vom Gewinn in den verschiedenen Kategorien erhält jedes Unternehmen eine detaillierte Auswertung, die im Vergleich Aufschluss zu anderen Firmen gibt. Bis zum 31. März 2018 haben Lohnbeschichter und Inhouse-Lackierereien der Industrie wieder die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Abläufe von der renommierten Fachjury begutachten zu lassen, ein fundiertes Feedback und vielleicht auch einen der sechs Awards zu erhalten.

Zum Netzwerken:
Volkswagen AG, Hannover, Stefan Melzer, Tel. +49 511 798-80075, stefan.melzer1@volkswagen.de, www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de

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