Škoda weiht neue Lackiererei ein
Michael Oeljeklaus, Škoda Auto Vorstandsmitglied für Produktion und Logistik: „Mit der Lackiererei nehmen wir eine der fortschrittlichsten Anlagen ihrer Art in ganz Europa in Betrieb. Zahlreiche Arbeitsschritte werden von insgesamt 66 Robotern übernommen oder unterstützt. Durch den Einsatz innovativer Technologien sind die Arbeitsplätze der Škoda-Mitarbeiter besonders ergonomisch.“ 214,5 Mio Euro hat der Automobilhersteller in den Neubau investiert und zahlreiche innovative Technologien installieren lassen. Dazu zählt beispielsweise das vollautonome Transportsystem für die einzelnen Karosserien während der Vorbehandlung und Grundierung. Die Besonderheit dieses Fördersystems besteht darin, dass sich damit die Prozessparameter für jedes Fahrzeug individuell wählen lassen. Bei der Auswahl der technischen Ausstattung achtete Škoda Auto auf geringen Energieverbrauch. So blasen beispielsweise zentrale Wärmetauscher heiße Luft in bestimmte Bereiche, um beim Einbrennen der Lackschichten die Temperaturunterschiede zwischen massiven, hochfesten Karosseriekomponenten und leichten Blechen auszugleichen. Auf diese Weise reduziert sich der Energieaufwand beim Trocknen der Lackschichten um bis zu 20%. Die Lackierroboter besitzen eine siebte Rotationsachse. Dadurch kann ein Roboter Karosserien mit einer Gesamtoberfläche von bis zu 108 m² beschichten. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Oberfläche aktueller Pkw-Modelle beträgt 88 m².
Nachhaltigkeit
Genau wie in bisherigen Lackierstraßen verwendet der Automobilhersteller in der neuen Anlage bis auf die abschließende Klarlackschicht ausschließlich wasserlösliche Beschichtungen. In der neuen Lackiererei besteht diese oberste Schicht allerdings zu 55% aus Feststoffen. Durch diese Zusammensetzung sind pro Fahrzeug rund 210 g weniger Lösemittel erforderlich und die benötigte Klarlackmenge sinkt um 17% auf zwei Kilogramm pro Fahrzeug. Die fünf Lackschichten ergeben am Ende eine Beschichtungsdicke von zirka 0,1 mm. Die Lackiererei kann insgesamt 17 verschiedene Farbtöne produzieren, viele davon mit Metallic- oder Perleffekt. Die Lacknebelabscheidung erfolgt mit gemahlenem Kalkstein als Bindemittel. Diese Abluftreinigung reduziert die Farbreste um mehr als 2 kg pro Karosserie. Außerdem wird das mit Lack gesättigte Steinmehl thermisch verwertet und zur Rauchgasentschwefelung des Heizwerks verwendet. Durch diese Technologie recycelt Škoda bis zu 80% der in den Spritzkabinen verwendeten Luft, was den Energieverbrauch für die Aufbereitung der Frischluft erheblich reduziert. Mit 35 m Höhe und sieben Geschossen bildet die neue Lackiererei jetzt das höchste Gebäude in Mladá Boleslav. Die Grundfläche von 25.094 m² ist etwa so groß wie drei Fußballfelder. Das Bauvolumen entspricht mit 828.058 m³ dem Fassungsvermögen von 265 olympischen Schwimmbecken.
Zum Netzwerken:
Dürr Systems AG, Bietigheim-Bissingen, Kristin Roth, Tel. +49 7142 78-4854, kristin.roth@durr.com, www.durr.com
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