Kalksteinmehl statt Wasser

BMW geht einen großen Schritt in Richtung nachhaltige Automobilproduktion: In den Werken Dingolfing und Regensburg wurde die energie- und wassersparende Trockenabscheidung mit Kalksteinmehl eingeführt. Diese Umstellung ermöglicht BMW erhebliche Einsparungen und reduziert den CO₂-Ausstoß deutlich.

Blick in die Lackierkabine, in der zwei Karosserien lackiert werden.
In Dingolfing sind bereits alle vier Lackierlinien auf die Trockenabscheidung umgerüstet. Foto: BMW

BMW treibt die nachhaltige Umgestaltung seiner Lackierprozesse mit der Einführung der Trockenabscheidung auf Kalksteinmehlbasis voran. Diese innovative Methode spart pro Jahr 17 Millionen Liter Wasser und senkt den Energieverbrauch um rund 17.400 Megawattstunden. Dadurch wird der CO₂-Ausstoß in den Werken Dingolfing und Regensburg um insgesamt mehr als 5000 Tonnen jährlich reduziert – ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer ressourcenschonenderen Automobilproduktion.

Umrüstung auf Trockenabscheidung im laufenden Betrieb

Dingolfing ist das erste BMW-Werk weltweit, das vollständig auf die Trockenabscheidung mit Kalksteinmehl umgestellt wurde. Die Modernisierung der vier Lackierlinien erfolgte innerhalb von zwei Jahren und konnte ohne Unterbrechung der Produktion abgeschlossen werden. Im Werk Regensburg wurde die erste Lackierlinie im Jahr 2024 umgerüstet, die zweite soll im August 2025 folgen. Der hohe Ressourcenverbrauch in Lackieranlagen macht diese Umstellung besonders relevant, da sie BMW näher an das Ziel bringt, den CO₂-Ausstoß pro Fahrzeug bis 2030 um 40% zu reduzieren.

Nachhaltige Nutzung und Recycling von Kalksteinmehl

Der innovative Einsatz von Kalksteinmehl als Bindemittel für Lack-Overspray hat für BMW auch ökologische Vorteile: Das Material wird nicht nur als Bindemittel eingesetzt, sondern nach Gebrauch recycelt und in der Baustoffindustrie weiterverwendet, beispielsweise für die Zementproduktion. Kalksteinmehl wird in beiden Werken regional bezogen, wodurch Transportemissionen reduziert werden. Auch die Energiebilanz wird verbessert: Der Wechsel von Nassauswaschung zu Trockenabscheidung ermöglicht eine 80%ige Nutzung von Umluft, was den Bedarf an temperierter Frischluft drastisch senkt und den Heizenergiebedarf deutlich reduziert.

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  • Wie die Trockenabscheidung mit Kalksteinmehl in den Prozessen integriert wurde
  • Einblicke in die Kooperation mit regionalen Lieferanten für die Rohstoffversorgung
  • Welche weiteren Umrüstungen BMW zur CO₂-Reduktion plant

Zum Netzwerken:

BMW Group Werk Regensburg, Saskia Graser, Tel. +49 941 770 2014, saskia.graser@bmw.de, www.bmw.de

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