Eisenmann ATLAS

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BMW-Kleinserie mit neuem Lackierverfahren

Das BMW Group Werk Dingolfing pilotiert aktuell ein neues over-sprayfreies Lackierverfahren, das mehrfarbige Lackierungen und das Aufbringen von Mustern ohne Schablonen und Abkleben des Fahrzeugs ermöglicht.

Ein Roboter appliziert die individuelle Bicolor-Lackierung und M4-Kennzeichnung auf der Motorhaube eines M4 Coupé
Die BMW Group erprobt die Möglichkeiten des neuen Verfahrens mit der Lackierung des M4 Coupé. Foto: BMW

Erstmalig zum Einsatz kommt die Technologie bei 19 BMW M4 Coupés, die mit einer individuellen Bicolor-Lackierung und M4-Kennzeichnung auf Motorhaube und Heckklappe demnächst im Werk Dingolfing vom Band rollen. Milan Nedeljkovic, Produktionsvorstand der BMW AG: „Wir haben höchste Ansprüche an unsere Produktion hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Diese smarte Lackiertechnologie vereint sämtliche Ansprüche an einen innovativen Produktionsprozess und bietet darüber hinaus einen einzigartigen Kundennutzen.“ Die BMW Group entwickelte gemeinsam mit dem Maschinen- und Anlagenbauer Dürr das neue Applikationsverfahren mit dem „EcoPaintJet Pro“ für die Verarbeitung der Wasserbasislacke und des 2K-Klarlacks.

Bei der herkömmlichen Vorgehensweise wird der Lack mit einer Rotationsglocke zerstäubt, die sich mit 35- bis 55.000 Umdrehungen pro Minute bewegt, und haftet elektrostatisch an der Karosserie. Das neue Verfahren arbeitet ohne Elektrostatik mit einer Strahlapplikation. Der Lack wird über eine Düsenplatte aufgetragen und kann randscharf mit einer variablen Lackierbreite zwischen einem und etwa 50 mm aufgetragen werden. Dies erfordert höchste Präzision der Roboter- und Applikationstechnik. Möglich sind damit sowohl Zweifarblackierungen, z.B. ein Kontrastdach, als auch das Aufbringen von Streifen und Mustern, beispielsweise auf der Motorhaube. Der Schwerpunkt der Technologie- und Materialentwicklung lag auf der maximalen Anwendungsbreite. Perspektivisch gelingt es mit dem neuen Lackverfahren, jedes Bauteil im Fahrzeugexterieur zu lackieren und dem Kunden nahezu ohne Einschränkung Individualisierungsmöglichkeiten anzubieten.

Derartige Sonderanfertigungen können bisher nur durch manuelles Maskieren realisiert werden. Mit der neuen Technologie entfällt der dafür erforderliche Material- und Personalaufwand, so dass die Umsetzung zu geringeren Kosten realisiert werden kann. Das innovative Verfahren verhindert den Overspray, der entsprechend nicht entsorgt werden muss. Ein weiterer Beitrag für eine nachhaltige Produktion entsteht durch einen geringeren Energieverbrauch: Da keine Lackabscheidung erforderlich ist, werden die erforderlichen Luftmengen reduziert. Das führt bei rund 7000 Betriebsstunden zu Energieeinsparungen von mehr als 6000 MWh und einem reduzierten CO2-Footprint von annähernd 2000 t pro Jahr. Die Entwicklung der innovativen Lackiertechnologie wird für weitere Serienanwendungen fortgeführt.

Mit der Lackierung der Kleinserie M4 Coupé erprobt die BMW Group die Möglichkeiten des neuen Verfahrens. Die Unikate werden zunächst im Fuhrpark des Unternehmens eingesetzt. Ein Serieneinsatz des pilotierten Lackierverfahrens soll bereits ab 2022 im Produktionsnetzwerk der BMW Group erfolgen.

Zum Netzwerken:

BMW Group, München, Alexander Riel, Tel. +49 89 382-61370, alexander.riel@bmw.de, www.bmw.de

Dürr AG, Bietigheim-Bissingen, Harald Pandl, Tel. +49 7142 78-4284, harald.pandl@durr.com, www.durr.com

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