Qualität gesteigert
In den vergangenen Monaten wurde das neue Verfahren für die Nasslackapplikation auf Herz und Nieren geprüft. „Unser Ziel war, die Oberflächenqualität und die First-Run-Quote insbesondere im Hochglanzbereich zu erhöhen“, berichtet Cosimo Di Coste, Technischer Assistent der Geschäftsleitung. Bei dem Test ging es um das System „Nitrotherm Spray“, das ionisierten und erwärmten Stickstoff als Trägermaterial für den Lack verwendet.
Leistungsspektrum
Dicoma ist Lohnbeschichter und hat sich auf die manuelle und qualitativ hochwertige Lackierung von kleinen und mittleren Serien spezialisiert. Zum Leistungsspektrum zählen Hochglanzlackierungen, Chromoptiklackierungen, Softlackierungen, Effektlackierungen und natürlich Sonderlackierungen. Die Kunden stammen u.a. aus dem Automotive- und Consumerbereich, aus der Maschinenbau- und Elektroindustrie sowie der Luftfahrt und der Medizintechnik. Um die hohen Anforderungen der Kunden erfüllen zu können, kontrolliert Dicoma Coating jedes Bauteil nach der Beschichtung – nicht nur optisch, sondern auch haptisch, bauteilabhängig sogar zweimal. Die erste Prüfung erfolgt nach dem Lackieren, die Endkontrolle nach dem Polieren.
Zur Qualitätssicherung unterzieht der Lohnbeschichter alle Bauteile einer optischen und einer haptischen Prüfung.
Die Anlagenausstattung umfasst eine Plasma- und eine Trockeneisanlage für die Vorbehandlung sowie vier Handlackierkabinen, von denen drei mit einer Trockenkabine kombiniert sind. Der Lohnbeschichter kann Bauteile bis zu 7 m Länge und einer Breite von 4 m lackieren. Gestelle und Aufhängungen für die Werkstücke entwickelt er in der eigenen Schlosserei selbst. Die Montage von Baugruppen sowie Verpackung und Versand runden das Angebot ab.
Herausforderung Hochglanz
„Besonderes Know-how besitzen wir bei der Produktion von Klavierlackoberflächen und bei der Applikation von eingefärbten Klarlacken, mit denen wir die Optik von Palladium, Ruthenium oder Schwarzchrom erreichen können“, erklärt Cosimo Di Coste weiter. Allerdings war die Nacharbeitsquote in diesem Bereich recht hoch. Aus diesem Grund testete der Lohnbeschichter das System „Nitrotherm Spray“. „Diese Technologie lässt Viskosität und Oberflächenspannung des Lacks sinken und durch die geringere Viskosität reduziert sich der Lösemittelanteil“, erläutert Kevin Eckert, Key Account Manager bei Kamatec. Das Ergebnis sei ein gleichmäßigeres Lackbild. „Schon die Tests haben gezeigt, dass sich der Aufwand für die Nacharbeiten beim Schwarzchrom um nahezu 50% und um 20% bei den anderen Lacken reduziert hat“, bestätigt Di Coste. „Bei Softlacken haben wir sogar die 100%-i.O.-Rate erreicht.“ Allerdings stellte die Umstellung auf die Stickstoff-Technologie für die Lackierer eine Herausforderung dar, denn das System benötigt für die Applikation einen niedrigen Spritzdruck. „Das war ungewohnt. Wir haben daher viel Überzeugungsarbeit leisten und schulen müssen – auch zusammen mit Mitarbeitern von Kamatec“, erinnert sich Di Coste.
Das System enthält einen Stickstoffpuffer zum Ausgleich von Störungen in der Druckluftzufuhr.
Seit rund fünf Monaten setzt Dicoma die Technologie ein. Rechnen sich die längere Einarbeitungsphase und die Investition? Di Coste nickt. „Ja. Unsere Lackierer sind sehr zufrieden und wollen nicht mehr ohne Stickstoff lackieren. Wir haben im Durchschnitt die First-Run-Quote auf ca. 75% gesteigert und die Nacharbeit auf 20% sowie den Ausschuss auf unter 10% reduziert. Bei Hochglanzlackierungen konnten wir die Polierrate halbieren.“ Jetzt kümmert sich der Lohnbeschichter darum, bei Einhaltung des hohen Qualitätsstandards den Lackverbrauch zu optimieren, um Lack- und Filtermaterial einzusparen.
Zum Netzwerken:
Dicoma Coating GmbH, Weilheim/Teck, Cosimo Di Coste, Tel. +49 7023 958824-13, c.dicoste@dicoma-coating.de, www.dicoma-coating.de
Kamatec GmbH, Aglasterhausen, Kevin Eckert, Tel. +49 6262 92605-0, info@kamatec.com, www.kamatec.com
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