Großer Qualifizierungsbedarf für Industrie 4.0
Das Ergebnis zeigt, dass der digitale Wandel zwar längst in vollem Gange ist, aber das Wissen oft nicht ausreicht, um diesen Wandel mitgestalten zu können. Folglich gibt es einen hohen Qualifizierungsbedarf beim Spezialwissen rund um Industrie 4.0. Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, sagt dazu: „Die Digitalisierung ist alles andere als ein Selbstläufer, weder in den Unternehmen noch in den Hochschulen. Umso wichtiger ist es, dass jetzt rasch gehandelt wird. In den Hochschulen müssen die Curricula zügig und kontinuierlich an den technologischen Fortschritt angepasst werden. Ebenso sind Unternehmen und Beschäftigte gefragt, Weiterbildungsstrategien entsprechend zu gestalten bzw. sich kontinuierlich fortzubilden“. Es geht darum, Industrie 4.0-Wissen aufzubauen und anzuwenden – vom Datenschutz über Künstliche Intelligenz bis hin zur Entwicklung neuer digitaler Services. Alle Beteiligten der Umfrage stimmen darin überein, dass beim Spezialwissen rund um Industrie 4.0 Defizite bestehen – diese werden teilweise sogar als sehr groß wahrgenommen.
Studierende und Beschäftigte sahen diese Defizite insbesondere bei den Themen OPC-UA-Schnittstellenprotokoll und mobiler Maschinensteuerung. Für das gesamte Unternehmen wurden größere Kenntnislücken bei Künstlicher Intelligenz und Machine Learning sowie Augmented und Virtual Reality genannt. Auch bei Kenntnissen in angrenzenden, Industrie-4.0-relevanten Gebieten zeigten sich Defizite. Beim wichtigen Thema „Daten, IT-Sicherheit und Datenschutz“ gab zum Beispiel nahezu jeder vierte Beschäftigte an, über keine Kenntnisse zu verfügen – bei den Studierenden war es sogar fast jeder Zweite. Wenig Handlungsbedarf gibt es bei den ingenieurwissenschaftlichen Grund-und Methodenkenntnissen. Ingenieurwissenschaftliche Mathematik, technische Mechanik und Konstruktionslehre sind die Gebiete, bei denen sich alle Gruppen die meisten fachlichen und methodischen Qualifikationen bescheinigen. Zudem sehen alle Gruppen bei sich selbst die meisten Kompetenzen im Bereich „überfachliche Qualifikationen“. Der Online-Kompetenzcheck wurde im Rahmen der Studie „Ingenieurinnen und Ingenieure für Industrie 4.0“ der IMPULS-Stiftung des VDMA entwickelt. Rund 1700 Personen beteiligten sich von Januar bis September 2019. Die Beschäftigten bildeten mit 78 Prozent die größte Gruppe, gefolgt von den Studierenden mit 16 Prozent. 5 Prozent waren Personen, die den Fragebogen für ein Unternehmen ausfüllten. Der Online-Kompetenzcheck ist weiterhin unter ingenieure40-online-tool.vdma.org erreichbar.
Zum Netzwerken:
VDMA e. V., Frankfurt, Dr. Franziska Šeimys, Tel. +49 69 6603 1787, franziska.seimys@vdma.org, www.vdma.org
Hersteller zu diesem Thema
Dann brauchen Sie mehr als aktuelle Internet-News - Sie brauchen die Fachzeitung BESSER LACKIEREN! Exklusive Interviews, Analysen und Berichte. Praxisbezogener Fachjournalismus. Umfassende Informationen. Digital oder gedruckt - So, wie Sie es brauchen.