Pulver-DIN
Der Leiter des zuständigen Gremiums ist Dr. Jens Pudewills, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der DFO arbeitet. Im Gremium werden die bisherigen Normen überarbeitet und zu Entwürfen formuliert. Sechs Teile der Norm liegen bereits im Entwurfsportal zur Überprüfung und Kommentierung aus. Anwender haben somit die Möglichkeit sich aktiv an der Normung zu beteiligen. Im Folgenden wird ein Überblick über die wichtigsten Änderungen gegeben.
Teil 1: Dieser Norm-Teil legt Verfahren zum Bestimmen der Partikelgrößenverteilung von Pulverlacken durch Siebanalyse fest. Die Siebung eignet sich für die Bestimmung des Überkorns und Verunreinigungen. Sie darf bei der Qualitätskontrolle eingesetzt werden.
Wichtigste Änderung: Bei der Bestimmung der Partikelgrößen ist das manuelle Sieben als alternatives Verfahren aufgenommen worden. Der Begriff Teilchen wurde in Partikel geändert.
Teil 7: Dieser Teil der ISO 8130 legt ein Verfahren zum Bestimmen des Einbrennverlustes von Pulverlacken fest. Die einfache und praktische Prüfung liefert für Pulverlacke mit einem Einbrennverlust von bis zu 2% (Masseanteil) ausreichend genaue Ergebnisse. Die Genauigkeit des Verfahrens sinkt mit zunehmendem Einbrennverlust. Wichtigste Änderung: Der Normteil enthält nun eine Tabelle mit Angabe zu Prüfzeit, -temperatur und Probenmasse für unterschiedliche Pulverlackklassen (Anhang A).
Teil 1: Bestimmung von Teilchengrößen durch Sieben (DIN EN ISO 8130-1) Teil 7: Bestimmung des Einbrennverlustes (DIN EN ISO 8130-7) Teil 11: Prüfung des Fließverhaltens auf geneigter Platte (DIN EN ISO 8130-11) Teil 12: Bestimmung der Mischbarkeit (DIN EN ISO 8130-12) Teil 13: Teilchengrößenanalyse durch Laserbeugung (DIN EN ISO 8130-13) Teil 14: Terminologie (DIN EN ISO 8130-14) |
Teil 11: Hier wird ein Prüfverfahren zum Bewerten des Schmelzflussgrades beschrieben. Der Schmelzfluss tritt vor dem Härten von Pulverlacken ein. Die Kenngröße wirkt sich auf die Oberflächenerscheinung und die Abdeckung über Kanten aus. Zur Bewertung kommt ein vergleichendes Verfahren zur Bestimmung der Fließeigenschaften eines geschmolzenen, wärmehärtenden Pulverlacks entlang einer definiert geneigten Ebene zum Einsatz. Das Verfahren dient allein zur Kontrolle des Verhaltens eines bestimmten Pulverlacks hinsichtlich Chargenunterschieden. Das Verfahren ist nicht für Pulverlacke mit Gelzeiten 1 min geeignet. Wichtigste Änderung: Die Durchführung des Prüfverfahrens wurde präzisiert, indem der Ablauf der Prüfung exakter beschrieben wird. Angaben zum Ergebnis eines Ringversuchs wurden aufgenommen.
Teil 12: Der DIN-Teil beschreibt ein Verfahren, mit dem bestimmt wird, ob durch das Mischen zweier unterschiedlicher Pulverlacke Beschichtungsfehler auftreten. Dabei kommt es auf die chemische Reaktivität und Zusammensetzung sowie die Schmelzeigenschaften der Pulverlacke an. Wichtigste Änderung: Die Konzentration der Skalen wurde benummert und um zwei neue Konzentrationen erweitert. Ist die ursprüngliche Beurteilung nicht eindeutig, liegt eine Liste mit Prüfverfahren vor. Ein Prüfberichtbeispiel wurde hinzugefügt.
Teil 13: In diesem Bereich wird ein Verfahren zum Bestimmen der Partikelgrößen mittels Laserbeugung festgelegt. Es eignet sich nicht zur Bestimmung des Überkorns. Wichtigste Änderung: Es wurden Abschnitte über Vorsichtsmaßnahmen, Genauigkeit, Referenzmaterialien und Fehlerquellen aufgenommen. Der Prüfbericht wurde bezüglich der Angaben zur Probenvorbereitung und den verwendeten Prüfgeräten erweitert.
Teil 14: Hier finden sich spezielle Begriffsdefinitionen, die bei Pulverlacken Anwendung finden. Wichtigste Änderung: Neue Begriffe = Siebverstopfung, Festigkeit von Partikeln; gestrichen wurde die Verdunkelung.
Weitere Normteile in Bearbeitung
Die bislang nicht bearbeiteten Normteile 2 – 6, 8 und 10 befinden sich derzeit in den Gremien bei der Überarbeitung. Teil 9 über Probenahme von Pulverlacken wird ersatzlos zurückgezogen; dafür kann die allgemeine Norm zur Probenahme von Beschichtungsstoffen ISO 15528 angewendet werden. Auch diese Norm wird derzeit überabreitet. Im nächsten Teil der DIN-Serie berichtet die Besser Lackieren Redaktion über die überarbeitete DIN 13523: Bandbeschichte Metalle – Prüfverfahren.
Zum Netzwerken:
DIN – Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB), Berlin, Bernd Reinmüller, Tel. +49 302601-2447, bernd.reinmueller@din.de, www.din.de
Deutsche Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung (DFO), Neuss, Dr. Jens Pudewills, Tel. + 49 2131 40811-23, pudewills@dfo-service.de, www.dfo.info
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