Das Schaufenster der Innovationen
Ein Schwerpunkt, der sich durch viele Vorträge zieht, ist das Thema Kosteneffizienz. Lackierbetriebe waren schon vor den aktuellen Preistriaden energieintensiv und haben nun noch mehr Druck, möglichst effizient damit umzugehen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich Thomas Schöning von der Firma Rippert damit, wie Lacktrocknungsanlagen zukünftig zur CO2-neutralen Lackiererei beitragen können. Welche Lösungsansätze es gibt, und welche sich – in Abhängigkeit von Substrat, Beschichtung, Platz, Prozessgeschwindigkeit und weiteren technischen Parametern – eignen, lernen Teilnehmer in dieser Präsentation kennen.
Ebenfalls mit dem Thema Wärme befasst sich der Vortrag von Bastian Sulinski und Michael Taake von PhoenixTM. Die Referenten werden zeigen, wie moderne Sensoren dabei helfen, Unregelmäßigkeiten im Ofenbetrieb aufzuspüren. Bei der Auswertung unterstützt eine überarbeitete Software, auf die beide Referenten ebenfalls eingehen.
Doch nicht nur die Energiepreise beschäftigen Lackierereien. Ein Schlüsselfaktor, die Kosten im Rahmen zu halten, ist, Ausfall- und Nacharbeitsquoten gering zu halten. Diese brauchen nicht nur Zeit und binden so Personal, sie sorgen auch für einen höheren Materialverbrauch. Eine häufige Ursache für Ausfälle sind Verunreinigungen. Wie Anwender die Ursachen dieser Verunreinigung aufspüren und diesen nachhaltig entgegenwirken können, erfahren die Teilnehmer im Vortrag von Christian Groß von der Firma in.hub. Anhand von Praxisbeispielen wird das innovative echtzeitnahe Partikelmess-System „pSYS“ vorgestellt.
Ebenfalls wichtig, um Fehler gering zu halten, ist eine funktionierende Qualitätskontrolle. Hier zeigen gleich zwei Beiträge wie die Schichtdickenmessung einen essenziellen Beitrag leisten kann. Dr. Nils Reinke von coatmaster wird erklären, wie die berührungslose Schichtdickenmessung frühzeitig im Prozess einen sparsamen Umgang mit Beschichtungsmaterial und Personalressourcen sorgen kann. Auch Patrick Voss von OptiSense stellt Neuerungen der Schichtdickenmessung vor und zeigt mobile Messsysteme sowie einen neuen Prototypen für industrielle Schichtdickenmessung.
Lösungen für Industrie 4.0 und Automatisierung
Ein weiterer Schwerpunkt der BESSER LACKIEREN EXPO live wird das Thema Automatisierung und Industrie 4.0 sein. Los geht es damit schon ganz vorne im Beschichtungsprozess. Aus einem Forschungsprojekt der Hochschule Karlsruhe, dem Softwareanbieter 3DCL und dem Eisenwerk Würth hat sich das System „APCon“ entwickelt, mit dem Anwender eine Strahlanlage online überwachen und steuern können. Albert Miller von Würth Solutions und Michael Jost von der Kubota Baumaschinen GmbH werden das System erläutern.
Die Digitalisierung sorgt auch für Bewegung auf dem Anbietermarkt. Mit der Firma Robonnement präsentiert ein junges Start-Up einen selbstlernenden Lackierroboter, der von Punkt-zu-Punkt per selbstprogrammierendem Scan oder Offline-3D selbst komplexeste Geometrien beschichten kann, die sonst nur von menschlichen Fachkräften lackiert werden. Doch auch etablierte Anbieter haben in der Automatisierungstechnik einiges zu bieten. So zeigt Peter Hofmann ein robotergeführtes Automatisierungskonzept für die Lackierung eines originalen Formel E-Rennwagens, das Oltrogge aus Bielefeld entwickelt hat. Dieses deckt den vollständigen Prozess von der Drucklufterzeugung, -aufbereitung und -überwachung über die Farbversorgung, Misch- und Dosiertechnik samt Farbwechselsystem bis hin zur Applikationstechnik ab. Auch bei Dürr stehen moderne Automatisierungslösungen im Fokus. Hier wird Thomas Buck die neueste Generation des Hochrotationssystems „EcoBell4“ vorstellen, das sehr schnelle Farbwechsel durchführt und mithilfe von RFID-Technologie eine vorausschauende Wartung und Diagnose in allen verbauten Zerstäuber-Komponenten ermöglicht.
Das richtige System wählen
Jede Beschichtungsaufgabe benötigt das passende System. Wie dieses ausgewählt wird, zeigt Michael Pleuse von Nordson. In seiner Präsentation lernen Anwender, welche neuesten Beschichtungstechnologien es gibt und worauf sie achten müssen. Pulverbeschichter bekommen hier Entscheidungskriterien an die Hand, um eine ressourcenschonende und effiziente Produktion mit denselben hohen Produktstandards möglich zu machen. Auch Lucas Stöckel und Elias Sick von Wagner werden über Pulverbeschichtungen reden. Sie legen dabei einen Schwerpunkt auf fortschrittliche Technologien, die dabei helfen, insbesondere komplexe Werkstücke hocheffizient mit Pulver zu beschichten. Gleichzeitig soll dank automatisierten Farbwechsel- und Reinigungsprozessen und IoT-Lösungen der Beschichtungsprozess vereinfacht werden. Ebenfalls um Pulverbeschichtungen geht es beim Vortrag von Andreas Rasche von Gema. Er präsentiert in seinem Beitrag ein cloudbasiertes digitales Management-Tool, welches eine umfassende Überwachungs- und Analysemöglichkeiten für Gema-Pulverbeschichtungsanlagen bietet. Dies unterstützt den Beschichtungsprozess mit Echtzeit- und historischen Informationen über die Leistung und Auslastung der Anlage, den Zustand der Anlage und eine Auswahl von Key-Performance-Indikatoren (KPI).
Sicherheit geht vor
Egal wie effizient und automatisiert die Lackiererei aufgestellt ist, es wird teuer, wenn der Betrieb unterbrochen werden muss. Essentiell ist daher auch das Thema Sicherheit. Industrieversicherungsmakler Sven Hoffmann wird in seinem Vortrag die Top-15-Maßnahmen im organisatorischen Brandschutz vorstellen.
Die Teilnahme an der EXPO live ist kostenfrei. Das Programm und die Anmeldung finden sich unter www.besserlackieren-expo.de
Zum Netzwerken:
BESSER LACKIEREN, Hannover, Maike Jerutz, Tel. +49 511 9910-375, maike.jerutz@vincentz.net, www.besserlackieren-expo.de
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