BESSER LACKIEREN Awards 2024 verliehen

Im Rahmen eines Fachforums sind am 12. Dezember 2024 am Fraunhofer IPA die Preisträger des BESSER LACKIEREN Awards geehrt worden. Die Auszeichnungen dieses Benchmark-Wettbewerbs wurden in sechs Kategorien vergeben.

Gruppenfoto mit den Siegern und Laudatoren
Mit dem Award zeichnet die Jury die besten und innovativsten Inhouse-Lackierer und Lohnbeschichter aus; hier die Preisträger 2024 und die Jurymitglieder Fotos: Redaktion / Jochen Kratschmer

Die 17 nominierten Unternehmen hatten das anspruchsvolle Auswahlverfahren der BESSER LACKIEREN Award-Jury durchlaufen. Bereits zum zwölften Mal hat die hochkarätige Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Politik Spitzenleistungen lackierender Unternehmen ausgezeichnet, die unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten produzieren und lackieren.

Die Preisträger und die Begründungen der Jury

In der Kategorie Lohnbeschichter mit weniger als 50 Mitarbeitern ging der Award an die Enviral Oberflächenveredelung GmbH.

In einer Zeit, in der Unternehmen häufig zwischen Effizienz, Nachhaltigkeit und höchsten Qualitätsansprüchen abwägen müssen, gibt es nicht viele Vorbilder, die es schaffen, alle Bereiche miteinander zu vereinen. „Der heutige Preisträger, die Enviral Oberflächenbehandlung GmbH, ist genau ein solches Unternehmen, ein Leuchtturm der industriellen Lackiertechnik und ein Vorbild für die gesamte Branche. Besonders bemerkenswert aus Sicht der Jury ist die konsequente Ausrichtung auf Nachhaltigkeit“, sagte Dr. Johannes Schwan vom Umweltbundesamt in seiner Laudatio. Der Betrieb reduziert dabei nicht nur seine Abwasseremission, sondern er verzichtet gleich ganz darauf, Abwasser einzuleiten und setzt auf Regenwassernutzung. Ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 – das ist bei dieser Unternehmensgröße sicher keine Selbstverständlichkeit! – unterstützt dabei, die Abläufe kontinuierlich zu verbessern. Diese Bestrebungen beweisen, dass ressourcenschonende Prozesse keine Vision großer Konzerne sein müssen, sondern auch im Mittelstand gelebte Realität sein können und sind.

In der Kategorie Lohnbeschichter mit 50 bis 100 Mitarbeitern ist der Preisträger die Stoz GmbH, Rottenburg-Haifingen.

„Die Stoz GmbH beeindruckt mit einem breiten Spektrum, das hochwertige Lösungen für Werkstücke aus unterschiedlichsten Branchen bietet“, betont Jurorin Franziska Moennig. Das Unternehmen legt großen Wert auf fortschrittliche Technologien und Systeme. Die Integration eines Reinigungslasers, der Einsatz neuer Lackieranlagen und die Implementierung eines modernen SAP-Systems zeugen von einem tiefen Verständnis für die Bedeutung von Digitalisierung und Effizienz. „Diese Leistungen sind vor dem Hintergrund aktueller wirtschaftlicher Herausforderungen bemerkenswert. Der Preisträger zeigt eindrucksvoll, dass auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit Weitsicht und Innovationskraft herausragende Erfolge möglich sind“, sagte Moennig bei der Preisverleihung.

Den Preis in der Kategorie Lohnbeschichter mit mehr als 100 Mitarbeitern erhielt die E. Krieg GmbH.

Die E. Krieg GmbH beschäftigt derzeit ca. 160 Mitarbeiter. Produziert wird in drei Werken in und bei Stuttgart: Das neueste Werk und zugleich Hauptsitz ging 2019 in Rutesheim in Betrieb. Auf einer Fläche von rund 3500 m² sowie zwei Anlagen werden hier vor allem Automobil- sowie technische Teile, Medizin- und Lifestyle-Produkte lackiert. „Die E. Krieg GmbH ist ein Paradebeispiel dafür, wie Tradition und Innovation erfolgreich vereint werden können. Sie steht für höchste Qualität, technologische Exzellenz und eine klare Vision von nachhaltigem Wirtschaften. Mit ihrem Engagement für Kunden, Mitarbeiter und Umwelt setzt sie Maßstäbe in der industriellen Lackiertechnik und hat die Jury des BESSER LACKIEREN Award 2024 voll und ganz überzeugt“, so Juror Marko Schmidt.

In der Kategorie Inhousebeschichter mit weniger als 50 Mitarbeitern zeichnete die Jury die König + Neurath AG aus Karben aus.

Die König + Neurath GmbH wurde vor knapp 100 Jahren gegründet und hat sich zum international agierenden Anbieter von Büromobiliar und Raumsystemen entwickelt „Mit dem Green Deal sind die Themen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität in die Strategieplanung vieler Unternehmen eingezogen – bei König + Neurath werden sie bereits gelebt“, sagt Juror Matthias Harsch und zitiert den Firmeninhaber: „Nachhaltigkeit ist das oberste Gebot unseres unternehmerischen Handelns. Denn nur ein Unternehmen, das sich um die Zukunft sorgt, kann selbst eine Zukunft haben.“

Den Preis in der Kategorie Inhousebeschichter mit 50 bis 150 Mitarbeitern erhielt die Kunststoff Helmbrechts AG aus Helmbrechts.

Die Kunststoff Helmbrechts AG produziert und lackiert Kunststoffteile für die Automobilindustrie, Medizintechnik, Telekommunikation und der Industrie. Hergestellt werden Oberflächen in Klavierlack- und Chromoptik, Metallic-Effekt, ultrakratzfest, antibakteriell, antimikrobiell, Antifog sowie radar- und lidarwellendurchlässig. Wer Millionen Bauteile im Jahr lackiert, der benötigt zum Beispiel eine zuverlässige Anlage zum Reinigen der Abluft. Der Gewinner Kunststoff Helmbrechts zählt zu den ersten Unternehmen, das eine biologische Abluftreinigung mit Holzhackschnitzeln betrieb. Die Lackieraufnahmen werden aus Rezyklat spritzgegossen und so deren CO2-Fußabdruck reduziert. Auch im Lackiervorgang selbst spart Preisträger Ressourcen. Durch die Messung der Nasslackschichtdicke auf Kunststoffbauteilen in der Linie wird die Konstanz des Ergebnisses gesichert und Ausschuss durch Über- oder Unterbeschichtung vermieden. „Das zeigt, dass der Preisträger in dieser Kategorie seit Jahren „mit der Zeit geht“ und preiswürdig ist“, so Jurorin Simone Fischer.

Die BMW AG Werk Leipzig, Technologie Exterieur Komponenten erhielt den Award in der Kategorie Inhousebeschichter mit über 150 Mitarbeitern.

„In diesem Jahr zeichnen wir mit BMW Leipzig ein Unternehmen aus, das sich 2001 entschied, ein neues Werk zu bauen – das vermutlich letzte Automobilwerk in Deutschland, das komplett neu gebaut wurde“, erklärte Juror Dr. Michael Hilt, Wissenschaftlicher Direktor für Oberflächen und Materialien am Fraunhofer IPA. Die Lackieranlage der Technologie Exterieur Komponenten ist technologisch bestens ausgestattet. Hier werden Stoßfänger für vielfältige BMW-Modelle lackiert, die nicht nur in Leipzig verbaut werden. Was die Zukunft betrifft, so soll es lean, green, digitalisiert und mit dem Menschen im Mittelpunkt weitergehen. „Das Team hat sich viel vorgenommen und will bis 2028 CO2-frei produzieren. Das finden wir absolut auszeichnungswert“, so Dr. Hilt in seiner Laudatio.

Zum Netzwerken:

Vincentz Network, Redaktion BESSER LACKIEREN, Hannover, Marko Schmidt,
Tel. +49 511 9910-321, marko.schmidt@vincentz.net, www.besserlackieren.de

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