LABS-Konformität
Die störenden Stoffe können sich u. a. auf der zu lackierenden Oberfläche, im Lackversorgungssystem oder sogar im Lack befinden. Um einen störungsfreien Betrieb des Lackierprozesses zu gewährleisten, sind definierte Anforderungen hinsichtlich der LABS-Freiheit zu erfüllen. Als Leitfaden kann u.a. das VDMA-Einheitsblatt 24364 dienen. Zudem gibt es diverse werkspezifische Vorgaben einzelner Automobil- oder auch Anlagenhersteller.
Die Störungen können durch die Kontamination des Lackierguts, des Lackmaterials oder des Nasslackfilms verursacht werden und sind abhängig vom Kontaminanten und dessen Konzentration. Erfolgt die Kontamination über eine Grenzkonzentration hinaus, besteht die Möglichkeit durch eine lokale Reduktion der Oberflächenenergie Lackbenetzungsstörungen zu verursachen.
Die Ursachenermittlung und die daraus abgeleiteten Folgemaßnahmen zur Beseitigung der Oberflächenstörungen erfordern viel Zeit und können durch einen Produktionsausfall kostspielig werden. Diese Kosten können sich ggf. durch Nacharbeiten oder schlimmstenfalls durch Ausschuss erhöhen.
Sensibilitäts-Zonen
Gemäß VDMA-Einheitsblatt 24364 werden in Betrieben Zonen eingeteilt, die eine Beurteilung der LABS-Relevanz ermöglichen. Die wichtigste praktische Maßnahme stellt jedoch die Sensibilisierung der Werker dar. Bei der Prüfung selbst gilt es, nicht nur die Kernkomponenten der Lackierung im Auge zu behalten, sondern auch die für die Tests eingesetzten Substanzen und Verbrauchsmaterialien. Darunter fallen u.a. Lösemittel oder Druckluft, die durch einen Nulltest auf LABS-Konformität zu prüfen ist. Ebenfalls betroffen sind Hilfsmittel wie Pipetten, Reinigungstücher, Wattestäbchen oder Handschuhe. Wie die Prüfung im Detail auszuführen ist, und was Beschichter zusätzlich beachten sollten, ist nun im Artikel „Prüfung auf lackbenetzungsstörende Substanzen (LABS-Konformität)“ im BESSER LACKIEREN Expertennetzwerk nachzulesen.
Zum Netzwerken:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart, Sven Manz, Tel. +49 711 970-1709, sven.manz@ipa.fraunhofer.de, www.ipa.fraunhofer.de
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