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CO2-Fußabdruck wird wichtiger

Das Thema Nachhaltigkeit und mit ihm der CO2-Fußabdruck werden weiter an Bedeutung gewinnen. Ab dem Jahr 2025 und 2026 gelten in Europa strengere Regeln für die Pflicht zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Auch Lackierbetriebe können davon betroffen sein, wenngleich viele eher indirekt. Wie das aktuelle Trendbarometer zeigt, sind viele Betriebe noch nicht dafür gewappnet.

Grafik mit den Umfragedaten
43% aller Lackierbetriebe kennen derzeit den eigenen CO2-Ausstoß. Grafik: Redaktion

Die neue Regulierung sieht vor, dass ab 2025 größere Unternehmen und ab 2026 auch KMU, die kapitalmarktorientiert sind, dazu verpflichtet werden, mehr nicht-finanzielle Informationen zu veröffentlichen. Dazu gehören dann auch Nachhaltigkeitsberichte. Damit wird die Bedeutung von detaillierten Kenntnissen der CO2-Fußabdrücke zunehmen. Auch wenn viele Lackierbetriebe nicht direkt betroffen sind, etwa weil sie nicht an geregelten Kapitalmärkten (z.B. Börse) gehandelt werden, dürften sie über Lieferketten öfter nach Daten gefragt werden.

Den eigenen CO2-Ausstoß kennen derzeit 43% aller Lackierbetriebe und haben damit eine gute Grundlage. Mehr als die Hälfte der Lackierbetriebe kennt diese Zahl jedoch nicht und könnte somit auch keine Auskunft an Kunden oder Behörden geben. Zu beachten ist dabei zudem: Der CO2– Fußabdruck ist kein singulärer Wert. Er fällt unterschiedlich aus, je nachdem, was genau betrachtet wird.

Üblicherweise unterscheidet man in Werte nach Scope 1, Scope 2 und Scope 3 per Definition des sogenannten GHG (Greenhouse Gas Protocol). Emissionen nach Scope 1 sind solche, die Unternehmen direkt verursachen, etwa durch die Verbrennung von Erdgas im Trockenofen. Scope 2 inkludiert indirekte Emissionen durch den Verbrauch von eingekaufter Energie wie Strom oder Fernwärme. Kompliziert wird die Berechnung beim Scope 3, da hier alle indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette betrachtet werden. Das ist beispielsweise das Kohlendioxid, das bei der Herstellung von Lackmaterialien oder den Lackiergütern emittiert wurde. Auch nachgelagerte Emissionen, etwa durch den Gebrauch eines lackierten Autos fallen hierrunter.

Kleinere Unternehmen kommen selten in die Verlegenheit, diese komplizierten Scope-3-Emissionen zu berechnen, sie sind im GHG zudem als optional ausgewiesen. Allerdings können sie von größeren Kunden nach dem CO2-Fußabdruck ihrer Produkte (PCF-Product Carbon Footprint) gefragt werden, der dafür essenziell ist. Das ist schon heute eine gängige Praxis, die auch Lackierbetriebe immer mal wieder betrifft.

Bisher gibt kein Umfrageteilnehmer an, von den meisten Kunden befragt zu werden, aber bereits 38% aller Lackierbetriebe antworten, schon von einigen Kunden nach CO2-Fußabdrücken gefragt zu werden. Auf der anderen Seite sind auch erste Lackierbetriebe an den CO2-Fußabdrücken interessiert. Mit 29% fragt fast ein Drittel diese für ausgewählte Produkte bei ihren Lieferanten ab. Das ist auch ein wenig mehr, als die 24%, die Nachhaltigkeitsberichte verfassen. Das Interesse geht hier also leicht über etwaige Berichtspflichten hinaus.

Diejenigen, die schon aktiv sind, investieren teils nennenswerte Ressourcen in das Thema, versprechen sich aber auch etwas davon. So berichten Umfrageteilnehmer, bei allen Energieverbrauchern Emissionskennzahlen zu ermitteln, um davon Einspar- und Änderungspotenziale abzuleiten. Andere berichten, dass die gesamten Produktionsdaten nach Scope 1 und Scope 2 erfasst werden sollen. Teilweise geben Umfrageteilnehmer an, durch Emissionsminderung ihren Beitrag zu mehr Umweltschutz bei sich selbst und ihren Kunden beitragen zu wollen. Andere wiederum verweisen klar darauf, hier nicht tätig werden zu wollen, bzw. dies nur planen, wenn es von Kunden verlangt werde.

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