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Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik ausbilden

Der Fachkräftemangel treibt Lackierbetriebe weiter um. Vor allem Fachpersonal fehlt. Das BESSER LACKIEREN Trendbarometer zeigt, wie wichtig die klassische Ausbildung ist.

Mehrere Grafiken zur aktuellen Ausbildungssituation
Die Mehrzahl der Lackierbetriebe bildet selbst aus. Grafik: Redaktion

So berichten imposante 84% aller befragten Lackierbetriebe davon, aktuell Probleme dabei zu haben, Personal zu finden. Im Frühjahr 2022 lag dieser Wert bei 83%. Im Rahmen statistischer Schwankungen ist dies eine Stagnation. Deckungsgleich ist, dass sowohl 2022 als auch jetzt vor allem ausgebildete Fachkräfte fehlen. Ganze 68% aller befragten Lackierbetriebe geben an, dass ihnen ausgebildetes Fachpersonal fehlt.

Aus der Umfrage aus dem Jahr 2022 lässt sich zudem ableiten, dass es sich dabei vor allem um Fachkräfte mit einfacher Berufsausbildung handelt, während höhere akademische Abschlüsse von geringer Bedeutung sind. Wer Fachpersonal sucht, hat im Wesentlichen zwei Wege: fertig ausgebildetes Personal am Markt finden und einstellen oder selbst in die Ausbildung investieren. Wie sich zeigt, bilden die meisten antwortenden Lackierbetriebe aus.

Über die Hälfte der Betriebe gibt an, Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik auszubilden. Dass die Ausbildung wieder wichtiger wird, zeigt sich auch an offiziellen Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Danach ist die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge für den Verfahrensmechaniker im Jahr 2022 um gut 5% auf 249 gestiegen. Dies ist allerdings das erste Wachstum seit vielen Jahren. Zuvor ging die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge beständig zurück.

Weite Wege zur Berufsschule

Das aber ist für die Lackierbetriebe keine einfache Aufgabe. So merken Umfrageteilnehmer an, dass teilweise sehr weite Wege zur Berufsschule die Ausbildung schwer bis unmöglich machen. Nur eine Handvoll an Berufsschulen in Deutschland bildet den Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik aus. So behelfen sich 16% der befragten Lackierbetriebe damit, verwandte Berufe wie Autolackierer auszubilden. Die Ausbildung ist längst nicht so passgenau wie der Verfahrensmechaniker, vermittelt aber aus Sicht der Betriebe, die dieses Modell gewählt haben, genug Wissen, um für den Betrieb nützlich zu sein.

Zudem ist so das Rüstzeug für spätere Weiterbildungen gegeben, die weiter in die industrielle Lackiertechnik einführen. Ein Beispiel ist die Ausbildung zum Techniker, wie sie die Walter-Gropius-Schule in Hildesheim anbietet. Hier können sich Maler, Autolackierer und ähnliche Berufsstände zum staatlich geprüften Techniker in Fachrichtung Farb- und Lacktechnik ausbilden lassen und erlangen somit auch die Fachhochschulreife.

Inzwischen gibt es zudem Modelle, die die dezentrale Weiterbildung von ungelernten und fachfremden Hilfskräften zum staatlich geprüften Verfahrenstechniker für Beschichtungstechnik anbieten. Die arvaport Dienstleistungsgesellschaft aus Wilhelmshaven baut derzeit ein entsprechendes Angebot aus, das sich auch speziell an kleinere Betriebe richtet. Dank staatlicher Förderung soll den Lackierbetrieben dabei keine Kosten entstehen.

Berufsbild zu unbekannt

Doch nicht nur die Entfernung zu den Berufsschulen ist ein Hindernis. Ein Umfrageteilnehmer merkt an, dass das Berufsbild zu unbekannt sei. Ein anderer weist darauf hin, dass es grundsätzlich nicht genug Interessenten gibt, die auch geeignet sind. Allen Schwierigkeiten zum Trotz; dass es die Ausbildung gibt, kann als Standortvorteil gesehen werden. Ein Teilnehmer berichtet davon, dass sie in einem polnischen Betrieb komplett selbst schulen müssten, da es in Polen kein vergleichbares Ausbildungssystem gäbe. Grundsätzlich ist die Ausbildung bei den Lackierbetrieben hoch angesehen. So heben Umfrageteilnehmer die „passgenaue Ausbildung“ oder die „aktuellen Inhalte“ hervor. Ein weiterer ist besonders angetan und schreibt: „Wir sind sehr zufrieden, hier werden alle benötigten Arbeitspakete vermittelt und das mit sehr hoher Qualität. Mit der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker steht die Arbeitswelt offen in der Oberflächenbeschichtung.“

Markus Single, Fachlehrer an der Gottlieb-Daimler-Schule 1 (GDS1), weist darauf hin, dass es aktuell drei Möglichkeiten gibt, um angelernte und motivierte Mitarbeiter dabei zu unterstützen, sich weiterzubilden: die von der Agentur für Arbeit geförderte Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik (VM BT), die schulfremde IHK-Prüfung zum VM BT und das Valikom-Zertifikat.

Zum Netzwerken:

Walter-Gropius-Schule, Hildesheim, Sascha Marx, Tel. +49 5121 753437, sascha.marx@wgshi.de, www.bbs-walter-gropius.de

arvaport Dienstleistungsgesellschaft mbH, Wilhelmshaven, Linus Gloede, Tel. +49 4421 500498-70, linus.gloede@arvaport.de, www.arvaport.de

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