Liefersituation für Lacke

Immer wieder werden mittelständische Lackhersteller von großen Wettbewerbern geschluckt und die Zahl an Herstellern geht seit Jahren beständig zurück. Noch scheint die Lieferantensituation für die meisten Lackierbetriebe verkraftbar zu sein, wie das aktuelle Trendbarometer zeigt.

Grafische Darstellung der Umfrageergebnisse
Das Trendbarometer zeigt, dass industrielle Lackierbetriebe die Lacke im Mittel von fünf bis sechs Herstellern beziehen. Grafik: Redaktion

Wie unterschiedlich die Lage für Lackierbetriebe bezüglich Lacklieferanten ist, zeigt sich an der großen Bandbreite an Antworten zu der Anzahl an Lackherstellern, von welchen die Betriebe Beschichtungssysteme beziehen. Im Mittel sind dies zwischen fünf und sechs Hersteller. Allerdings reicht die Bandbreite an Antworten von einem bis hin zu 25 liefernden Lackherstellern.

Der Großteil der Nennungen befindet sich im Mittelfeld, während Angaben über lediglich einen und über mehr als zehn Lieferanten die Ausnahme sind. Hier spiegelt sich auch die Bandbreite an Unternehmen wider, die das BESSER LACKIEREN Trendbarometer abbildet.

Sowohl kleine Lohnbeschichter als auch große Inhouse-Beschichter von international aufgestellten Konzernen – und vieles dazwischen – nehmen an den Befragungen teil. Grundsätzlich hat sich die Liefersituation von den meisten Lackierbetrieben in der jüngeren Vergangenheit nicht stark verändert. Mit 70% aller antwortenden Lackierbetriebe hat ein Großteil gleich viele Lieferanten wie noch vor drei Jahren. Lediglich wenige Betriebe berichten von weniger Lackherstellern, einige gar von mehr. Die Zahlen legen nahe, dass trotz Konsolidierung bei den Lackherstellern noch immer genügend Hersteller am Markt sind, um sich sicher aufzustellen. Dennoch berichten viele Unternehmen, dass sie schon mit Lieferproblemen zu kämpfen hatten. Bei Lohnbeschichtern liegt dies mitunter an Kundenvorgaben, die sich um Lackverfügbarkeit keine Gedanken machen.

Absichern gegen Ausfälle

Einige Umfrageteilnehmer berichten davon, dass ihnen wichtige Lacksysteme schon einmal kurzfristig weggebrochen seien. Teils wurde schnell auf ein alternatives System ausgewichen, teils musste dieses aber auch erst freigegeben werden. Je nach Anforderungen kann eine solche Freigabe einige Zeit in Anspruch nehmen, was zu Lieferverzögerungen oder gar Produktionsausfällen führen kann. Wichtig scheint vielen Lackierbetrieben eine ausreichende Lagerhaltung zu sein und sie berichten davon, die Lagerbestände von Hauptfarben erhöht zu haben.

Allerdings sind zu hohe Lagerkosten etwas, das auch abschrecken kann. Doch längst nicht alle berichten von kurzfristigen Ausfällen und hatten bisher nicht damit zu kämpfen. „Bisher sind wir verschont geblieben, allerdings gibt es immer einen zweiten Lieferanten für alle Farbtöne, daher ist das Risiko gering”, berichtet ein Lackierbetrieb.

Grundsätzlich wird die enge Absprache mit Lieferanten immer wieder genannt. So schreibt ein Teilnehmer davon, sich bei dreimonatiger Vorhersage mit Lieferanten wöchentlich abzusprechen. Auch hier komme es zu Verzögerungen, die ein Pufferlager jedoch abfange. Alles in allem scheint die Liefersituation für die meisten Lackierbetriebe derzeit gut verkraftbar. Nur 5% geben an, dass ihre Situation kritisch sei.

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