Teure Fehler vermeiden
In der aktuellen Umfrage machten 61,5% aller Lackierbetriebe Angaben zu ihrer First-Run-Rate und nannten hier meist Werte von deutlich über 95%. Im Mittel erreichten sie eine Rate von 97%. Allerdings gab es auch einige Ausreißer nach unten, wo die Werte im Bereich von 80% liegen. Einige wenige Betriebe konnten auch mit gut 99% glänzen.
Immerhin 38,5% aller Lackierbetriebe wissen nach der Umfrage also nicht, wie viele Lackiergüter sie beim ersten Mal ausreichend gut lackieren und wie oft nachgebessert wird. Eine genaue Analyse, ob die Qualität stimmt oder auch ein Monitoring, ob irgendwelche Maßnahmen die Qualität verbessern oder sich mehr Fehler einschleichen, ist so natürlich erschwert.
Nachbearbeitung ist teuer
Die Nachbearbeitung der Teile ist aufwändig und kann teuer werden. Als häufigste Variante zur Korrektur geben Lackierbetriebe an, dass sie Teile komplett entlacken und wieder neu beschichten. Hier geht viel Lackmaterial verloren, zudem ist die Entlackung manchmal gar nicht vor Ort möglich und wird von Fremdunternehmen erledigt, was zu einem großen Zeitverzug führen kann. Weniger invasiv sind Varianten wie Schleifen und Polieren sowie die Ausbesserung mit Reparatursystemen. Diese sind aber nicht für alle Fehler anwendbar oder mit Kundenanforderungen kompatibel. Zudem schlagen sie mit Materialkosten und Arbeitszeit zu Buche.
Ein Umfrageteilnehmer berichtet, dass die Nachbearbeitung von Lackierfehlern immer vom Verursacher durchzuführen ist. Doch nicht nur Fehler von Mitarbeitern sind die Ursache von Lackierfehlern. So weist ein anderer Lackierbetrieb darauf hin, dass Kunden entsprechend hochwertiges Material liefern müssen.
Pulverlackierer nennen oft den Einsatz von Ultraschallsieben. Ein Beschichter konnte durch die Kombination von Sieben und Reinraumbedingungen Ausfälle auf ein Drittel reduzieren. Grundsätzlich heben viele Umfrageteilnehmer die Wichtigkeit von Sauberkeit und regelmäßigen Reinigungen hervor. Die Wichtigkeit zeigt sich auch anhand der Fehlerbilder, mit welchen die befragten Lackierbetriebe sich in den letzten zwölf Monaten befassen mussten. So berichten fast drei Viertel von Einschlüssen, die meist auf eingetragenen Fremdstoffen beruhen. Weiterhin oft genannt werden Läufer und Krater, die eine ganze Reihe an Ursachen haben. Läufer können etwa auf zu geringe Haftung auf dem Untergrund hindeuten, doch auch eine zu hohe Schichtdicke oder kurze Abluftzeiten sind mögliche Ursachen.
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