Vom Clips bis zum Kranbauteil
Auf die Verarbeitung von Pulverlacken hat sich ihr Vater Gerd Benken bereits in den 1980er-Jahren fokussiert und damit frühzeitig den Grundstock für einen umweltbewussten Lohnbeschichterbetrieb gelegt. Die Brüder erweiterten die Arbeitsbereiche sukzessive – u.a. durch eine Strahlanlage und nach und nach durch Maschinen für die Metallbearbeitung. „Heute sind wir in der Lage, alles aus einer Hand anzubieten“, führt Peter Benken weiter aus. „So produzieren wir beispielsweise just-in-sequence für einen Kranhersteller, von der Anfertigung über die Beschichtung und Vormontage bis hin zur Anlieferung in das Produktionswerk.“ Weil die Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen stammen, gehören nur zentimetergroße Clipse ebenso zum Teilespektrum wie Fensterbänke, Fassadenelemente und Bauteile für Baumaschinen.
Für die mechanische Vorbehandlung nutzt Benken Pulverbeschichtung eine Schleuderradanlage, in der die Werkstücke u.a. von Verunreinigungen, Altanstrichen oder Rost befreit werden. Außerdem gehört das manuelle Schleifen großer Bauteile zum Angebotsspektrum des Oldenburger Lohnbeschichters. Die Aufgabe der Werkstücke erfolgt manuell. Für ihre Aufnahme hat Benken Pulverbeschichtung im Laufe der Jahre unterschiedliche Gehängesysteme entwickelt und kann daher bei der Bestückung der Traversen flexibel agieren. Das Fördersystem besteht aus Längs- und Querfahrschienen, über die die Werker die Werkstücke zum jeweiligen Prozessschritt transportieren.
Zwei Kammersprühanlagen
Zur nasschemischen Vorbehandlung von bis zu 7 m langen, 1,50 m breiten und 2 m hohen Bauteilen stehen zwei Kammersprühanlagen zur Verfügung, eine für Bauteile aus Aluminium und eine für Werkstücke aus Stahl. Beide Anlagen sind mit jeweils sechs Zonen ausgestattet. In der ersten Zone werden die Werkstücke entfettet und gebeizt, in Zone zwei und drei mit klarem Wasser gespült, in Zone vier wird erneut entfettet und zusätzlich phosphatiert bzw. Aluminium passiviert. An die Vorbehandlung schließen sich erst der Durchlauf durch den Haftwassertrockner und dann die Pulverbeschichtung an. „Wir haben uns bewusst gegen eine KTL-Anlage entschieden und bieten unseren Kunden stattdessen eine Grundierung auf Epoxybasis an“, erläutert Thomas Benken. „Wir erreichen damit die Korrosionsschutzklasse C5 lang nach DIN EN ISO 12944“, ergänzt Peter Benken.
Zwei Pulverkabinen
Sind die Traversen mit Kleinteilen bestückt, dann erfolgt die Decklackbeschichtung in der Automatikkabine.
Große Werkstücke pulvert der Lohnbeschichter manuell und verwendet beim Decklack nur Frischpulver, um eine einwandfreie Farb- und Oberflächenqualität sicherzustellen. Sind die Traversen mit Kleinteilen bestückt, dann erfolgt die Decklackbeschichtung in der Automatikkabine, die mit einem Zyklon zur Pulverrückgewinnung ausgestattet ist. Nach der Pulververnetzung im Einbrennofen erfolgt die Qualitätsprüfung. „Unsere Kunden sind sehr anspruchsvoll und fordern beispielsweise beim Farbton Gelb eine Qualität von über 90 Glanzeinheiten“, erklärt Thomas Benken, während er ein fertig beschichtetes Werkstück seinem kritischen Blick unterzieht.
Ein Büro
Der Oldenburger Lohnbeschichter ist ein reiner Familienbetrieb. Seit 18 Jahren führen Thomas und Peter Benken das Unternehmen. Weil die Eltern ihre Söhne frühzeitig in das Unternehmen einbezogen haben, klappte der Generationswechsel reibungslos. Ein Plus war das familiär gewachsene Vertrauen, das zwischen beiden Brüdern auf Geschäftsführungsebene herrscht. „Es läuft so rund zwischen uns, dass wir noch immer in einem Büro sitzen. Wir kriegen beide alles mit und können uns wunderbar vertreten.“
Zum Netzwerken:
Benken Pulverbeschichtung GmbH, Oldenburg, Thomas Benken, Tel. +49 441 202122, t.benken@benken-pulverbeschichtung.de;
Peter Benken, Tel. +49 441 202122, p.benken@benken-pulverbeschichtung.de, www.benken-pulverbeschichtung.de
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