Technischer Anfahrschutz
Wie in vielen Branchen sind die Ansprüche an die Qualität der Oberflächen auch von Nutzfahrzeugen in den letzten Jahren erheblich gestiegen. „Um unseren Gewichten aus festem Schwerbeton einen zusätzlichen Anfahr- und Stoßschutz an exponierten Stellen zu geben, haben wir mit ‚Polyurea Hot Spray‘ eine Dickbeschichtung entwickelt und auf Verfahren und Applikation bereits ein Patent angemeldet“, sagt der Oberflächenleiter. „Diese Beschichtung kann man sich wie eine dicke, hartgummiartige Lackierung vorstellen. Sie verhindert das Ausbrechen von Material im Fall eines Anstoßes.“ Hintergrund der Entwicklung war die Anfrage mehrerer Kunden, die mit ihren Maschinen u.a. auf den US-amerikanischen Markt wollten.
Widerstandfähig, elastisch und schleifbar
Die Dickbeschichtung besteht aus Flüssigkunststoff, der mittels einer Hochdruckanlage mit 190 bar und bei einer Temperatur von 80° C auf die Gewichte appliziert wird. Der Auftrag erfolgt manuell vor einer Absaugwand. Das Produkt ist lösemittelarm, spachtelbar und schleifbar. Pro Arbeitsgang lässt sich eine Schichtstärke von max. 5 mm auftragen, die Trocknungszeit nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch. „Polyurea Hot Spray“ ist laut Entwickler Tenwinkel sehr widerstandfähig und elastisch, aber hart genug zum Schleifen. „Die Beschichtung ist sehr gut zu lackieren und kompatibel mit verschiedenen Lacksystemen. Das System ermöglicht es zudem, unterschiedliche Oberflächenstrukturen zu erzeugen, und kann in jedem Farbton lackiert werden“, sagt der Lackierexperte. Es kommt bei einer speziellen Nachfrage oder Neuentwicklung zum Einsatz. Um die dauerhafte Qualität der Polyurea-Beschichtung zu testen, nahm man bei Tenwinkel verschiedene Tests vor. Dazu gehören Zugversuche auf eigenem Teststand, externe Tests mit Lackherstellern, ein eigener Hammerschlag-Teststand sowie verschiedene Lackier- und Frostversuche, die allesamt positiv verliefen: Die Kanten sind erheblich stoß- und schlagfester geworden.
Standard einer industriellen Nasslackierung
Tenwinkel beschichtet die Ballastierungen im Nass-in-Nass-Verfahren: Zunächst wird per Airmix ein 2K-Hydrofüller mit einer Trockenschichtdicke von rund 80 μm appliziert. Dieser wird dann 10 min bei 22° C Abluft getrocknet. Danach erfolgt der Auftrag eines 2K-Decklacks, der bei gleicher Trocknung eine Trockenschichtdicke von zirka 50 μm aufweist. Die Gesamtschichtdicke des Lackstandes auf dem Beton beträgt somit 130 μm. Als Lacksystem kommt bei dem Vredener Unternehmen als Material das Produkt „Lack Art“ zum Einsatz, ein wässriger 2K-Polyurethan-Decklack auf Basis eines hydrofunktionellen Acrylharzes von Hersteller FreiLacke. „Unsere Produkte erhalten damit den Qualitätsstandard einer klassischen industriellen Nasslackierung“, betont Hass, „und wir können tatsächlich Qualitäten von seidenglänzend bis hochglänzend bei einer sehr guten Haftung anbieten.“
Zum Netzwerken:
Tenwinkel GmbH & Co. KG, Vreden, Steffen Hass, Tel. +49 2564 394938-88, steffen.hass@tenwinkel.com, www.tenwinkel.com
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