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Innovationen am Zug

Nichts überzeugt Anwender mehr als die Ergebnisse von Tests unter Realbedingungen. Teilweise ist es aber nicht so einfach tatsächlich im echten Einsatz zu testen – beispielsweise im Falle von neuen Bahnbeschichtungen.

Der Zug vor der Neulackierung. Jeder Zugteil dient als eigene Testfläche.  Fotos: Redaktion
Der Zug vor der Neulackierung. Jeder Zugteil dient als eigene Testfläche. Fotos: Redaktion -

Doch nun bietet sich eine spannende Möglichkeit mit dem advanced TrainLab der Deutschen Bahn. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Erprobungszug, ein vierteiliger ICE T D (D = Diesel) Baureihe 605, der in den kommenden Jahren als Versuchsträger zur Erprobung innovativer Technologien zur Verfügung steht.

Die Deutsche Bahn AG will im Projekt die verschiedensten Technologien von Sensoren über Fahrassistenzsysteme bis hin eben zu Lacken testen. Für die Deutsche Bahn AG und die beteiligten Partner ergibt sich eine Win-Win-Situation. Die Partner stellen das Lackmaterial zur Verfügung und übernehmen teils die Lackierung und die Beprobung von Referenzplatten, wodurch die Bahn entlastet wird. Die Bahn stellt die Testfläche – den Zug – und übernimmt die großen Lackierarbeiten sowie zusätzliche Beprobungen. Die Lackhersteller können durch die Praxiserprobung direkt am Fahrzeug zeigen, wie gut ihre Materialien zur Beschichtung geeignet sind und wie diese den verschiedenen Herausforderungen standhalten. Die Deutsche Bahn AG kann durch den Real-Life-Einsatz sicherstellen, dass die Beschichtungen den Alltagseinsatz bestehen. Zusätzlich sollen im aktuellen Projekt auch Dichtungen und Oberflächenaufbereitungen getestet werden. An den Feldversuchen beteiligen sich die Lackhersteller wefa, KABE, Akzo Nobel, FreiLacke und Mankie­wicz. Die Neulackierung des Zuges wird von MSG Ammendorf durchgeführt.

An den Feldversuchen beteiligen sich die Lackhersteller wefa, KABE, Akzo Nobel, FreiLacke und Mankie­wicz.

An den Feldversuchen beteiligen sich die Lackhersteller wefa, KABE, Akzo Nobel, FreiLacke und Mankie­wicz.

Unterschiedliche Testflächen

Der vierteilige Zug wurde in einem Kick-off-Meeting Mitte März in einzelne Testflächen aufgeteilt. Die Zugköpfe werden mit wefa Lacken beschichtet. Ein Kopf erhält dabei eine Schutzschicht mit einem herkömmlichen Lacksystem, den anderen schützt ein neuer, höchst Graffitientfernungsmittelresistenter Lack. Die Seitenklappen erhalten eine Pulverlackbeschichtung von Akzo Nobel. Der erste Mittelwagen wird mit einem Flüssiglack von Mankiewicz beschichtet und KABE übernimmt die Pulverlackierung. Den verbleibenden Mittelwagen übernimmt FreiLacke als Gesamtanbieter mit Flüssig- und Pulverlack. Der Zug wird dabei im Farbton RAL 7035 lackiert. Farbtragende Flächen sind die Seitenwände, der Dachbereich und die Köpfe der Züge im Außenbereich. Der einzige abweichende Farbton ist der Dekorstreifen in RAL 9007 graualuminum metallic.

Reale Prozesse nachgestellt

Beim Kick-off-Termin im März konnten die Teilnehmer  den Zug im Urzustand begutachten. Auf dem Bild zu sehen, hintere Reihe ­stehend, v.l.n.r.: Herbert Lohmann,  KABE;  Anton Lechner, Himolla;  Peter Baumgartner, Sika; Oliver Heberling, wefa; Benjamin Weiß, ­FreiLacke; Marcel Kampf, Artus, Michael Wehnhardt, Akzo Nobel; ­Holger Schulze, wefa; Chantal Radü, DB; Thomas Tautz, MSG Ammendorf; Uwe Schillinger, MSG Ammendorf; vordere Reihe kniend; v.l.n.r.: ­Matthias Häussler, DB; Dieter Greitzke, DB; Ronald Ziegler,  GL Spezialverglasung

Beim Kick-off-Termin im März konnten die Teilnehmer den Zug im Urzustand begutachten. Auf dem Bild zu sehen, hintere Reihe ­stehend, v.l.n.r.: Herbert Lohmann, KABE; Anton Lechner, Himolla; Peter Baumgartner, Sika; Oliver Heberling, wefa; Benjamin Weiß, ­FreiLacke; Marcel Kampf, Artus, Michael Wehnhardt, Akzo Nobel; ­Holger Schulze, wefa; Chantal Radü, DB; Thomas Tautz, MSG Ammendorf; Uwe Schillinger, MSG Ammendorf; vordere Reihe kniend; v.l.n.r.: ­Matthias Häussler, DB; Dieter Greitzke, DB; Ronald Ziegler, GL Spezialverglasung

Um möglichst nah an den Realbedingungen zu sein, übernimmt MSG Ammendorf als Fachbetrieb für die Lackierung von Schienenfahrzeugen die Applizierung der neuen Lacksysteme. Die Hersteller stellen die Materialien für die Beschichtung zur Verfügung und geben technische Unterstützung bei der Lackierung. Um die Haftung der Dichtmassen auf den Lacksystemen nachzuweisen, werden von jedem Unternehmen je zwei gestrahlte Aluminium- und Stahlbleche mit dem eingesetzten Lacksystem beschichtet und zu Testzwecken an Sika geschickt. Das Unternehmen führt an den Platten Prüfungen des Haftverbunds von Dichtmassen und der Lackoberfläche durch. Während die Nasslackierung in Ammendorf aufgebracht wird, übernehmen die Pulverhersteller die Organisation der Pulverlackierung der Klappen und Dachschürzen. Die Deutsche Bahn AG beprobt die Lackierung direkt nach der Aufbringung und danach in regelmäßigen Abständen. Festgehalten werden dabei Farbton und Glanz an verschiedenen Messtellen. Parallel zur Wagenkastenlackierung wird eine Versuchswand zum Test von Graffitientfernung in Ammendorf mit beschichtet. Die beschichtete Versuchswand steht für Tests hinsichtlich der Beständigkeit der Lackierung gegenüber Graffitientfernung zur Verfügung. Diese soll unter möglichst realen Bedingungen erfolgen. Die Beschichtung des advanced TrainLab soll bereits ab April durchgeführt werden. In den weiteren Teilen der BESSER LACKIEREN-Bahn-Reihe stellt die Redaktion die im Test befindlichen Lacksysteme vor und berichtet über übergeordnete Themen wie die Verklebung lackierter Flächen.

Weitere Informationen zum advanced TrainLab:    
www.deutschebahn.com/advancedtrainlab.

Zum Netzwerken:
Deutsche Bahn AG, Abt. FS.EF33, München, Dieter Greitzke, Tel. +49 89 1308-2608, dieter.greitzke@deutschebahn.com, www.deutschebahn.com

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